Engagierte Kunst!
Ute Vorkoeper, Hamburg, 20.5.2014
Was macht Kunst öffentlich? Ein Plädoyer für eine grundlegende Blickverschiebung bei den Programmen „Kunst im öffentlichen Raum“ anlässlich des Symposiums
Europe, the City is Burning, 23.-25.5.14, Hochschule für bildende Künste, Hamburg

Geelke Gaycken mit einer Helferin bei der Ausbringung von "Karat Spill" im Müggenburger Zollhafen unter einer Autobahnbrücke. Gemeinschaftsprojekt mit Sonja Vordermaier für den Stadt-Kunst-Parcours "Aussicht auf Veränderungen" der Akademie einer anderen Stadt, 2010
In den letzten Jahren werden bundesweit in allen größeren Städten Neukonzeptionen der Programme „Kunst im öffentlichen Raum“ (KiöR) angegangen…
…die noch aus den 1980er- bis 90er Jahren stammen. Auch in Hamburg. Als Auftakt für das Modellprojekt „Stadtkuratorin“ findet hier am nächsten Wochenende ein internationales Symposium statt, das mit einer starken Aussage Referent/innen wie Teilnehmer/innen herausfordert: Europe, the City is Burning. Stadtkuratorin Sophie Goltz dehnt so den Horizont von „KiöR“ über den konkreten Stadtraum Hamburg hinaus auf die Welt aus und gibt dazu (etwas wenig) Raum zum Blick auf die Entwicklungen vor Ort. Dennoch: In der Verschränkung von lokal & global liegt m.E. die Zukunft.
Weil mir auf dem Podium am Samstag wenig Zeit bleiben wird, meine Gedanken auszuführen, ist dieser Text entstanden. Er geht von der Frage aus, ob nicht der Programmtitel „Kunst im öffentlichen Raum“ letztlich den Blick auf das verstellt, worum es heute geht oder gehen muss. „Kunst im öffentlichen Raum“ bezeichnete zu Beginn sicherlich einen fundamentalen Kulissenwechsel für die (moderne) Kunst, aber das Programm suggeriert nichtsdestotrotz ein konventionelles Werkmuster: Etwas Gemachtes (Werk) findet in etwas Vorgegebenen (öffentlicher Raum) statt. Die Programme haben uns entsprechend flächendeckend künstlerisches Stadt- und Landschaftsraumdekor verschafft, natürlich von sehr unterschiedlicher Qualität oder Fragwürdigkeit.
Während man anfänglich den „öffentlichen Raum“ mit „Raum in öffentlichem Besitz“ gleichsetzte, so ist diese Gleichsetzung angesichts der Besitzstandsdifferenzierungen, aber auch durch die mediale Vervielfältigung und Zerstreuung konkreter Räume kompliziert bis unmöglich geworden. Vor allem entwarfen viele Künstler/innen in den vergangenen Jahrzehnten immer weniger fertige, definierte oder monumentale Werke für städtische Außenräume, sondern zeigten „den Raum“ selbst als Kontextgefüge, zusammengesetzt aus materiellen und immateriellen Schichten. Auch die mit wie in und über ihn entstehende Öffentlichkeit erweist sich notwendig als heterogen, medial zersplittert und nicht gleichbleibend.
Ich möchte deshalb eine Umkehrung der Blickrichtung vorschlagen, die sich im Titel des Programms bislang manifestiert. Statt weiterhin den „öffentlichen Raum“ als vermeintliche Gegebenheit oder Besitzrecht (z.B. „Recht auf Stadt“) zum Ausgang oder Zielpunkt von Kunst zu machen, sollte ein neu konzipiertes Programm „Kunst im öffentlichen Raum“ verstärkt auf das Wie, d.h. auf die künstlerischen Ansätze und Verfahrensweisen schauen, mit denen Räume und gesellschaftliche Fragestellungen temporär und wiederholt öffentlich zugänglich werden.
Ein passender Titel für eine Neukonzeption wäre Engagierte Kunst und zwar ganz entschieden ohne Angabe eines Containers, in dem etwas stattfindet, um endlich auch die unfruchtbare Trennlinie zwischen Kunst in und außerhalb von Kunstinstitutionen aufzuheben. Die Kombination umfasste alle künstlerischen Prozesse, in denen sich Künstler/innen von medialen (inkl. architektonischen), sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Erfahrungen oder Prozessen aus eigenem Antrieb oder im Auftrag engagieren lassen, die sie durch heterogene gesellschaftliche Räume und Öffentlichkeiten führen und die transkulturelle, im Alltag unmögliche Begegnungen wie Dialoge provozieren, Bildungs- und Wahrnehmungsprozesse teilen oder Gestaltungsspielräume eröffnen. Und das mit allen bekannten wie unbekannten Mitteln, mit denen sich heterogene Öffentlichkeit bilden lässt. Da kann Kunst auch mal als UFO auf freie Plätze fallen – nur vorzugsweise nicht monumental für alle Ewigkeit.
Engagement eignet als Begriff, dass in ihm Passivität und Aktivität untrennbar verknüpft sind, d.h. in ihm kommen Auftrag und persönliche Leidenschaft zusammen – anders als z.B. in den paternalistisch geprägten Begriffen Intervention und Partizipation, die nur Aktivität kennen und von Gegebenheiten oder Besitzständen ausgehen und Aktionen durchführen, um Ziele zu erreichen (es wird in etwas interveniert, an etwas partizipiert, etwas subvertiert, um eine Verbesserung gemäß der Künstlervorstellung von Verbesserung zu erwirken). Engagement ist ebenfalls auf Veränderung aus, aber es hört auf die anderen, mit denen oder in deren Auftrag man sich engagiert. Engagement verweist auf die persönliche Involviertheit und Verstrickung des/der Engagierten und umfasst Erleiden sowie Konsumption und Passivität, ohne sie einfach auszublenden, zu desavouieren oder zu vernichten wie es die reinen Aktionsbegriffe tun. Hierzu sowie über die Verbindung von Freiheit/Autonomie und Anwendung könnte ich noch ein paar Kapitel schreiben, aber….
Dieses Verständnis einer engagierten Kunst, einer Kunst im Engagement durch Stadt und Stadtgesellschaft haben wir mit der Akademie einer anderen Stadt ab 2009 immer aufs Neue öffentlich entwickelt: Sie war eine flüchtige und veränderliche An-Institution, die temporäre Kunstprozesse initiierte, in denen abseitige Wahrnehmungen, ungewöhnliche Bewegungen durch unbekannte Räume und transkulturelle Begegnungen öffentlich werden konnten.
Eine grundlegende Neukonzeption eines KiöR-Programms in Richtung „Engagierte Kunst“ müsste auf der Basis historisch und theoretisch genauer Recherchen bezüglich der vergangenen künstlerischen Suchen nach den gesellschaftlichen Orten und Aufgaben der Kunst sowie der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen ein zugleich bindendes wie offenes Rahmenwerk entfalten, aus dem Ungeplantes, Abseitiges und Unvorhergesehenes erwachsen kann. Über Transmedialität und Transkulturalität hinaus wären hier vor allem transdisziplinäre Prozesse anzustoßen, die neben genuin künstlerischen Wahrnehmungs- und Produktionsformen auch Forschungs- und Vermittlungsformen aus verschiedenen Disziplinen anwenden.
Vor allem müsste der Handlungsrahmen des Programms weit über den einen konkreten Stadtraum hinaus gesteckt werden. Eine doppelte Blickweise ist heute wichtig, die zwischen lokal und global pendelt, die verschiedene Distanzen und Perspektiven auf global brennende Fragen einnimmt und sich durch das Neben-, bzw. Ineinander von lokalen und inter/nationalen Positionen abbildet. So könnten über das Programm „Engagierte Kunst“ auch die Dynamiken, Verwerfungen und Chancen der globalisierten Welt im lokalen Kontext deutlich sichtbar hervortreten lassen wie umgekehrt die Eigenheit und Einzigartigkeit der Stadt nach außen gespiegelt werden.
In einem solchen Programmrahmen wären Künstler/innen schließlich auch nicht mehr isoliert, sondern „unter anderen“ tätig (ein weiterer Versuch, vom Genie, das andere beglückt, wegzukommen) und können im Engagement auf Augenhöhe ihre gestalterischen Erfahrungen und Wahrnehmungstalente an die Gesellschaft weitergeben.
Ich bin gespannt auf das Symposium und werde voraussichtlich an dieser Stelle berichten…
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